Das Original, abgebildet in den Bildschirmfotos, ist in Englisch. Alle Übersetzungen wurden manuell für diesen Blog angefertigt.

Die ersten drei Punkte, die nun herausgestellt werden, sind mehr oder minder korrekt, auch wenn die Wortwahl teilweise fragwürdig ist.
- "Wahl und Kompatibilität: Die meiste Software, welche die Kunden am meisten benutzen, laufen." - Korrekt. Beispielsweise ist der Internet Explorer nach wie vor der am meisten genutzte Browser. Aber wo bleibt die "Wahl"? Alle anderen gängigen Browser laufen ebenfalls unter Linux. Gerade bei Netbooks, die in der Hauptsache zum Browsen und eMails zum Einsatz kommen, ist dieser Punkt - so korrekt er auch ist - zu vernachlässigen.
- "Vertrautheit: Ihre Kunden können ihren Windows 7-PC sofort benutzen und müssen nicht die Dinge, die sie tun wollen, neu erlernen." - Ja, aber wer (aus gutem Grund) Windows Vista übersprungen hat und von XP kommt, wird sich auch an Windows 7 erst einmal gewöhnen müssen. Und Ubuntu sollte von jedem User, der ein wenig Computererfahrung hat, sofort zu bedienen sein.
- "Seelenfrieden: Mit Windows 7 können sich ihre Kunden sicher in ihrer Anschaffung fühlen und wissen genau, was sie gekauft haben" - Hier wird es albern. Reines Marketingsprech, und mehr als fragwürdig.
So korrekt die Zusammenfassung des Punkts "Wahl und Kompatibilität" auch gewesen sein mag, diese Detailansicht ist voll mit Un- und Halbwahrheiten.
Geringe Kamera-, iPod- und MP3-Kompatibilität? Nur insofern, als dass MP3s von den meisten Linux-Distributionen nicht automatisch unterstützt werden, weil MP3 kein "offenes" Format ist. Und fernab von MP3s läuft manche Hardware besser und einfach als unter Windows.
Geringe Drucker- und Scannerkompatiblität? Falsch. Erst gestern habe ich mit einem Freund Ubuntu installiert - als es um den Drucker ging, hat er seinen Drucker (HP LaserJet 1018) angeschaltet, und binnen einer Sekunde hat Ubuntu den Drucker erkannt und er war betriebsbereit. Windows Live Essentials? Da gibt es mehr als adäquaten Ersatz. World of Warcraft? Kann unter Linux zum Laufen gebracht werden. Video Chat? Logisch.
Keine Ahnung, ob Microsoft alle diese Optionen als Gründe für Windows ansieht. Einige würde ich zwischen den Systemen als "unentschieden" markieren (Features), bei anderen ist Linux klar im Vorteil (Sicherheit), und wieder andere sind Geschmacksfrage (Interface Design).

Wie zuvor: ein weiterer Windows-Vorteil, keine Frage. Dass User im Laden sofort sehen, dass Hard- oder Software auf ihrem System läuft, ist eine feine Sache. Dumm nur, wenn diese Hard- oder Software nicht neu genug ist und mit Support für eine ältere Fassung von Windows veröffentlicht wurde. In diesem Fall wird's zur Glückssache.
Wer von Vista kommt, mag sich umgehend in 7 zurecht finden. Für XP-Nutzer ist der Sprung jedoch kaum geringer als beim Wechsel zu Ubuntu.
Witzig ist der Hinweis auf die "vielen Windows-User da draußen", die im Notfall mit Rat und Tat via Internet zur Seite stehen. Das ist nicht falsch, doch unterscheidet sich das von Linux?
Zwei von drei Punkten passen ebenfalls oder gar besser zu Ubuntu (Stichwort "freie Software"), der dritte ("Trifft die Erwartungen") ist ein wenig fragwürdig - in beide Richtungen. Geht es hier um totale PC-Neulinge? Auf die "regelmäßigen Updates" gehe ich im folgenden noch ein.
Das, was ein Bild vorher noch zum Vorteil von Windows ernannt wurde (regelmäßige Veröffentlichung von Updates) ist nun ein Nachteil von Linux. Die Behauptung, dass Ubuntu schwer in Ordnung zu halten sei, ist eine glatte Lüge - die "Aktualisierungsverwaltung" funktioniert prinzipiell wie das Windows-Update. Ebenso unwahr ist es, dass normale Benutzer nicht zwischen wichtigen und optionalen Updates unterscheiden könne - die Aktualisierungsverwaltung sortiert Updates nach diesen Kriterien.

Eine weitere Lüge: es gäbe keine Möglichkeit für Eltern, den Rechnerbetrieb für ihre Kinder einzuschränken.

Alles in allem eine Menge Unfug, gefährliche Halbwahrheiten, derbe Übertreibungen und dreiste Lügen. Als Fazit bleibt, was wir eigentlich schon vorher wußten: wer sich auf die Beratung in Elektronikmärkten verlässt, hat schlechte Karten.
Quelle: The Tech Herald.
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