Mittwoch, 16. Juni 2010

Canonical: Sechs KO-Kriterien für neue Ubuntu-Benutzer

Canonical, die Firma, die für die Weiterentwicklung von Ubuntu verantwortlich ist, hat vor kurzem einen Test bezüglich der Benutzerfreundlichkeit von Ubuntu durchgeführt. Die Probanden hatten allesamt noch keine Erfahrung mit Ubuntu. Zwar war die Resonanz insgesamt sehr positiv, aber sechs Stolpersteine wurden beim Test ausgemacht.
  1. Dateikompatibilität. Bei der Arbeit mit OpenOffice, der mit Ubuntu mitgelieferten freien Alternative zu Microsoft Office, hatten die User Probleme mit dem OpenOffice-eigenen Format ODT. Wie kompatibel (zu Word?) ist es? Wie sieht die Textdatei aus, wenn sie von anderen (mit Word?) geöffnet wird? Das Monopol der DOC-Dateien scheint ungebrochen. Zudem war die Nachfrage beim Arbeiten von Programmen, die nicht im ODT-Format vorliegen, nicht nachvollziehbar.
  2. Keine Rückmeldung vom System.Ohne Feedback fühlten sich die Probanden nicht in Kontrolle des Systems.
  3. Die Benutzung von Jargon. Zu den unverstandenen Fachbegriffen zählen "Gwibber", "Terminal" und "Server". Es wird teils so viel Jargon benutzt, dass die Probanden das Gefühl hatten, Ubuntu sei nur für technisch versierte Benutzer.
  4. Installation von Flash. Keiner der Probanden war in der Lage, Flash auf Ubuntu ans Laufen zu bekommen.
  5. Software Center. Zwar kam das Software Center an sich gut an, doch die Beschreibungen der Programme waren häufig verwirrend und zu technisch. Es war ihnen nicht möglich, zwischen großen und kleinen Programmen zu unterscheiden. Zudem hatten die Probanden nach der Installation teilweise Probleme, die Programme auch zu finden, um sie ausführen zu können.
  6. Drucker einrichten. Auch hier war unzureichendes Jargon ein Problem.

Punkt 2 leuchtet mir persönlich nicht ganz ein. Wie in anderen Betriebssystemen zeigt Ubuntu einen Fortschrittsbalken bei Installation, Download, Verschieben von Dateien und ähnliches. Ich weiß nicht, wo das Problem liegt. Kann mir jemand helfen, es zu verstehen?

Alle anderen Punkte kann ich nachvollziehen, und sie treffen größtenteils zu. Die Beschreibungen der Programme im Software Center, ist zu oft nicht besonders aussagekräftig, der Umgang von OpenOffice mit Fremdformaten ist fragwürdig, Flash-Installation ist alles andere als trivial.

Aber gut, dass Canonical gewillt scheint, genau an diesen Punkten anzusetzen. Unter uns: ein erster Schritt, der enorm helfen würde, wäre ein Begrüßungsfenster nach der Installation, mit Erklärungen - wie man Flash installiert, zum Beispiel.

Die Probleme bei Windows sind oft ähnlicher Natur, jedoch sind sehr viele Leute mit den Eigenarten vertraut, so dass sie weniger ins Gewicht fallen. Interessant wäre ein Test mit Probanden, die noch nie einen Rechner benutzt haben. Ich glaube nicht, dass diesen der Umgang mit Windows leichter fallen würde, im Gegenteil.

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